Gibt es eine Beziehung zwischen Bildern an der Wand und der Tapete im Kopf ihrer Betrachter? Und wie k nnte sich eine derartige Beziehung methodisch greifen lassen, welche soziohistorischen Aspekte lie en sich aus ihr gewinnen? Mit der kontextuellen Analyse von Mythenbildern in pompeianischen Wohnh usern entwickelt Katharina Lorenz ein neues, stimulierendes Modell zur Beantwortung dieser in unserer Iconic Turn Gesellschaft zentralen Fragen.
Gegen die quantifizierende und generalisierende Betrachtungsweise fr herer Untersuchungen ist eine konsequente kritisch-ikonologische Analyse der Mythenbilder gesetzt. Im Zentrum steht das Bild und seine Gestaltung im Detail und in der Kombination mit anderen Bildern. Wesentlicher Schwerpunkt liegt auf den Strategien der Bilderz hlung und ihren Einfluss auf die Erzeugung unterschiedlicher Raumatmosph ren.
Aus der kontextuellen Analyse der Mythen ergibt sich eine neue Perspektive auf r misches Wohnen, und gleichsam auf den Kommunikationsfaktor "Mythos", durch welchen Ideale und W nsche der Betrachter im Wohnbereich nicht in eine M rchenwelt ausgelagert, sondern f r einen intensiven Diskurs organisiert werden. Damit leistet die Studie einen wesentlichen Beitrag zur Bildanthropologie der fr hen Kaiserzeit.