Die vorliegende Studie widmet sich einer doppelten Zielsetzung: Zum einen erl utert sie Walter Benjamins schwierigsten theoretischen Text, die Erkenntniskritische Vorrede zum Ursprung des deutschen Trauerspiels, in einem ausf hrlichen analytischen Kommentar, der erstmals die historischen und systematischen Begriffsverkn pfungen minuti s nachzeichnet und offenlegt. Zum anderen kontextualisiert sie Benjamins Begriff der 'Darstellung', der in der Vorrede das konzeptionelle Zentrum seines Denkens bildet, im Rahmen der doppelten, sthetischen wie philosophischen Diskussion um den Darstellungsbegriff seit dem 18. Jahrhundert bis hin zur analytischen sthetik des 20. Jahrhunderts und situiert ihn damit im Diskursfeld des Selbstverst ndnisses moderner Repr sentation. Dabei wird deutlich, dass Benjamins Darstellungsdenken Innovationspotentiale f r allem f r eine Theorie des Begriffs der modernen Literatur bereith lt, indem es die Rationalit t und Reflexivit t literarischer Darstellung berzeugend zu begr nden vermag. Die Studie stellt somit den literaturtheoretischen, sthetischen und erkenntnistheoretischen Umgang mit Benjamins vormarxistischem Denken auf eine neue Grundlage.