Das literarische Hochzeitsgedicht zur Feier des Brautpaares (Epithalamium) war in der Sp tantike eine beliebte Literaturgattung, die wichtige gesellschaftliche Funktionen erf llte. Sie diente der Pflege sozialer Beziehungen, konnte aber auch f r die Durchsetzung eigener Interessen oder f r politische und religi se Propaganda instrumentalisiert werden. Namhafte Autoren der Sp tantike wie Claudian und Sidonius Apollinaris geh ren zu den Verfassern. In einer Verbindung von historischen und altphilologischen Ans tzen wird die Gattung des lateinischen Hochzeitsgedichtes hier erstmals seit fast einem Jahrhundert umfassend untersucht. Die Entwicklung des Epithalamiums von den Anf ngen bis in die Kaiserzeit wird dabei ausf hrlich ber cksichtigt. Durch eine genaue Lekt re der Gedichte unter Einbeziehung der neueren Forschungsliteratur wird eine Neubewertung der Gattung m glich: Sp tantike Epithalamiendichter waren keine "Kopisten", sondern gestalten ihre Werke durchaus innovativ. Ihre Gedichte stehen im Spannungsfeld von antiker Tradition und einer christlichen Neubewertung von Ehe, Sexualit t und den Konventionen der klassischen Literatur. Dieser Band tr gt damit zu einer differenzierten Sicht der Sp tantike bei und erschlie t ein bisher wenig erforschtes Gebiet der lateinischen Literatur.