Dass das Konzept der sthetik erst im 18. und 19. Jahrhunderts ausformuliert wird, enthebt die Altgermanistik nicht der Notwendigkeit, ihren Gegenstand, die mittelalterliche Literatur, auf die Dimensionen des sthetischen hin zu befragen. Dabei liegen die entscheidenden Fluchtpunkte freilich jenseits der Wege, welche die philosophische sthetik gebahnt hat. So gehen einige der vorliegenden Aufs tze dem Verh ltnis des sthetischen zur Religion und zur Rhetorik nach. Andere arbeiten an den literarischen Texten selbst, vor allem an solchen der h fischen Epik und Lyrik, und suchen nach denjenigen Begriffen und Darstellungsmodi, die Auskunft ber die sthetik mittelalterlicher Literatur zu erteilen verm gen. Alle liefern sie Bausteine zu einer ' sthetik der Alterit t', die dann auch zur Reflexion auf klassische (literar-) sthetische Konzepte wie das der Autonomie auffordert.