Dieses Buch zeigt die konkrete Ausformung und die Arbeitsprozesse des nicht-sprachlichen Denkens. Es untersucht die Funktionen des szenisch-phantasmatischen Systems in seinen grundlegenden Arten und Komponenten sowie dessen konkretes Arbeiten anhand zentraler Themen. Methodische Grundlage ist die deskriptive Ph?nomenologie Husserls.
Als normale und entwickelte Menschen denken wir zwar f?r gew?hnlich im Modus der Sprache, aber das ist nicht unsere einzige Weise zu denken. Es gibt nicht nur prinzipiell, sondern auch faktisch funktionierende Alternativen: Ein System der nicht-sprachlichen Repr?sentation kognitiver Inhalte im menschlichen Bewusstsein. Dieses System kann zur Darstellung und Manipulation vorgestellter Sachverhalte eingesetzt werden, sodass Folgerungen, Handlungsalternativen und die Planung der Zukunft auf der Grundlage vorangegangener Erfahrung m?glich werden. F?r dieses nicht-sprachliche Denken ist das szenisch-phantasmatische System zentral, das auf der Grundlage von kurzfristigen Phantasmen arbeitet, die uns wie wirklich gesehene Tatsachen, Situationen und Szenen erscheinen, obwohl sie aus der Imagination stammen.
Das nicht-sprachliche System l?sst sich als ein noch funktionierendes ?berbleibsel eines Systems interpretieren, das wir mit den Hominiden und vielen Tieren gemeinsam haben. Diese Hypothese, best?rkt durch viele eindrucksvolle Beispiele intelligenten Verhaltens bei Tieren, wird in einigen Aspekten bereits von der neurologischen Forschung best?tigt.
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