Die Charakterdarstellung in "The Woman in White" von Wilkie Collins. Ist die Ausführung der Figuren für das Handlungsgeschehen ausschlaggebend? [German]

Studienarbeit aus dem Jahr 1994 im Fachbereich Anglistik - Literatur, Note: 1,0, Ruhr-Universit t Bochum (Englisches Seminar), Veranstaltung: Proseminar: Stories of secrecy and sin: the Victorian sensation novel, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie sehr ist die Ausf hrung der Figuren in "The Woman in White" von Wilkie Collins f r das Handlungsgeschehen ausschlaggebend? Die vorliegende Arbeit zeichnet die Darstellung der Charaktere nach und untersucht ihre Beziehungen untereinander. Am Ende steht der Versuch, zu beurteilen, inwiefern Collins der Kompromiss zwischen m glichst tiefgehender Charakterdarstellung auf der einen und einer spannenden, farbigen Handlungsf hrung auf der anderen Seite gelungen ist. "The Woman in White" erschien als Serie zwischen November 1859 und August 1860. Die Wirkung auf die ffentlichkeit war berw ltigend, der Roman wurde zu einer der erfolgreichsten Serien berhaupt. Der Gesamtroman, ver ffentlicht Mitte August 1860, erreichte den gleichen Beliebtheitsgrad. Allein in den ersten zwei Monaten wurden f nf Auflagen gedruckt, bis zum Februar 1861 waren es bereits sieben. "The Woman in White" war ebenso ein Durchbruch im Schaffen Collins'. Zum ersten Mal gelang es ihm, den Bed rfnissen seiner Leserschaft entgegenzukommen und gleichzeitig einen gewissen k nstlerischen Standard aufrecht zu erhalten. W hrend Collins' fr here Romane keine besonders komplexe und einfallsreiche Handlung aufweisen und nach dem H hepunkt zu einem Spannungs-Kollaps tendieren, ist "The Woman in White" atmosph risch wesentlich dichter und wartet nicht mit nur einem, sondern zahlreichen Geheimnissen auf, die den Leser kaum zu Atem kommen lassen. Es muss jedoch beachtet werden, da die viktorianischen Sensationsromane nicht zuletzt auch kommerziellen Gesichtspunkten standhalten mu ten. Deshalb mu der Ma stab f r dieses Werk vorsichtig gew hlt werden, da Collins gezwungen war, einen Kompromiss zu finden, was eine kompromisslose Beurteilung ausschlie t.