Die Fotografien in Thomas Bernhards Ausl?schung. Ein Zerfall [German]

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,0, Universit?t Leipzig, Veranstaltung: Vorlesung: Literatur und Bildlichkeit, 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die Fotografie ist das gr? te Ungl?ck des zwanzigsten Jahrhunderts" schreibt Thomas Bernhard in seinem letzten gro en Prosast?ck Ausl?schung. Ein Zerfall, welches sozusagen eine Quintessenz seines Schaffens darstellt. Wie kommt einer der bekanntesten und einflussreichsten Schriftsteller ?sterreichs dazu, eine solche Erkenntnis in seinem "bedingungslose[n] Geschenk an die Weltliteratur" zu ?u ern? Woher dieser Hass auf die Fotografie? Wenn im Folgenden versucht wird, die Funktion und Bedeutung der fotografischen Bilder in Bernhards autobiografischem Roman zu ergr?nden, so werden wir uns zweifelsfrei auch an die Antworten auf diese Fragen herantasten, auch wenn wir sie nicht in den Vordergrund der Betrachtungen r?cken. Die Funktion der Fotos darzulegen erschien mir im ersten Moment auf eine rein technische Betrachtung oder vielmehr auf die Aspekte ihrer literarischen Einbettung hinauszulaufen. Es stellte sich jedoch heraus, dass in der Ausl?schung die Fotografie nicht vom Inhalt zu l?sen ist, der pr?fende Blick muss und wird immer beides einfangen. Die Triebfeder dieser Herangehensweise ist schon im Wesen der Lichtbildnerei zu suchen, denn diese ist nie von ihrem Sujet zu trennen, da jedes einzelne Foto sich fast ausschlie lich ?ber seinen Inhalt definiert. Aufgrund dessen erwies es sich als notwendig, zun?chst einmal die Einstellung Thomas Bernhards zu seinem Heimatland ?sterreich festzuhalten (2.1.1.1), da sie eine entscheidende Rolle in seinem Werk spielt und ihre Schatten ?ber die drei erw?hnten Schnappsch?sse wirft. Dass Thomas Bernhard zudem mit seiner Hauptfigur Franz-Josef Murau einen inneren Erz?hler, der wiederum die Ausl?schung schreibt, installiert, darf bei der Analyse nicht unber?cksichtigt b