Die sieben weisen Meister , eine Erz hlsammlung orientalischen Ursprungs, wurden in fast alle Literaturen Europas bersetzt. Im 15. und 16. Jahrhundert entstanden allein in deutscher Sprache vier Versionen mit vierzehn verschiedenen Fassungen. Die meisten sind Bearbeitungen oder bersetzungen der vor 1342 entstandenen Historia septem sapientum . Die Rahmenerz hlung von den sieben weisen Meistern umschlie t hier f nfzehn argumentativ eingesetzte Exempel und Novellen, darunter weitverbreitete Stoffe der internationalen Erz hlliteratur wie Die Witwe von Ephesos , Das Schatzhaus des Rhampsinit oder Amicus und Amelius . W hrend die beiden Versfassungen bereits 1841 und 1846 von Adelbert Keller herausgegeben wurden, gab es von den acht deutschen Prosa bersetzungen der Historia bisher nur einen Nachdruck des ltesten Drucks von 1473. Die hier erstmals edierte Prosafassung d rfte im zweiten Viertel oder um die Mitte des 15. Jahrhunderts entstanden sein. Der reizvoll erz hlte Text ist nur aus der Gie ener Handschrift 104 bekannt, wo er Niklas von Wyles sogenannter 2. Translatze , Steinh wels Griseldis , der Ordnung der Gesundheit und Th rings von Ringoltingen Melusine vorangeht. Die Ausgabe wird durch Bemerkungen zum Stoff und seiner Bearbeitung, zur berlieferung, zur Schreibsprache und zur Textgestaltung eingeleitet und durch stoff- und motivgeschichtliche Anmerkungen erg nzt. Fortlaufende sprachliche Erl uterungen unter dem textkritischen Apparat erleichtern die Lekt re.