In den Philosophiegeschichten l sst man die Moderne entstehen aus einer von Kant vollendeten Wende von einer Ausrichtung auf die Dinge zu einer Reflexion des Denkens auf sich selbst. Die vermeintliche Einzigartigkeit dieser Wende verstellt den Blick darauf, dass es auch vor der von Kant kritisierten Metaphysik seiner Zeit analytische Untersuchungen des Denkens gab. Bereits in der Antike entwickelte man aus diesen Analysen gegens tzliche Begriffe von Denken. Das f hrte dazu, dass es Phasen gab, in denen es fast keinen weiteren Transfer der Vorg nger-Positionen gab oder dass deren Lehren nur in einer Umdeutung durch die neue Lehre weiter tradiert wurden. Geht man den Gr nden f r diese Antithesen nach, st t man auf Positionen, f r die die Arbeit des Denkens erst einsetzt, wenn ihm Gegenst nde 'gegeben' sind, w hrend andere jede F higkeit, etwas f r sich zu unterscheiden und dadurch erst Gegenst nde zu haben, als Denken begreifen. Platon und Aristoteles und ihre Traditionen sind Vertreter der einen, die hellenistischen Schulen Vertreter der anderen Position. Es ist deren Begriff von Denken, auf den die Moderne zur ckgreift. Das Buch versucht, die von beiden Seiten ausgeblendeten Bereiche aufzuhellen und eine nicht nur historische Anerkennung, sondern eine sachliche Auseinandersetzung m glich zu machen.