Die Studie vergleicht Theodor Fontane und Adolph Menzel anhand der These der interferierenden Bildwelten: Die Romane wie die Gem lde zeigen eine Abkehr von einer ontologisch stabil geglaubten und zentralperspektivisch bzw. auktorial erfassbaren Realit t zugunsten einer dynamisch verfassten und individuell gebrochenen Verfahrensrealit t.
Passagen aus Irrungen, Wirrungen und Effi Briest und zwanzig Gem lde werden auf ihre Korrespondenzen im Hinblick auf die explizite Realisierung geschehensimmanenter Wahrnehmungs- und Vorstellungsprozesse untersucht. Mit der Figurenperspektive auf der literarischen Seite und der bildimmanente Betrachterperspektive auf der malerischen Seite r cken die inneren Bilder und imagin ren Tiefenstrukturen der individuellen Wahrnehmungs- und Vorstellungsbezogenheit als ikonische Manifestation der dargestellten Wirklichkeit des Textes oder Gem ldes in den Fokus.
Die aufgezeigte ph nomenologische Dimension der Wirklichkeit macht eine Vielzahl soziokultureller bzw. mentalit ts-, sozial- und kulturgeschichtlicher Implikationen offensichtlich. Damit verweist die Studie auf Fontanes und Menzels komplexen Verkl rungsrealismus, sie erweitert und vertieft die bekannte Fontane-Menzel-Beziehung.