Die neue Pr?fungsordnung verlangt: "Der Kandidat mu sich bef?higt zeigen, an der Leiche die vollst?ndige Sektion mindestens einer der drei Haupth?hlen auszuf?hren und den Befund sofort 1 niederzuschreiben . " Das klingt so, als w?rde der Gesetzgeber es als unbedingt notwendig ansehen, da jeder approbierte Arzt im Stande sein m?sse, eine Leichen?ffnung kunstgerecht durch- zuf?hren. Der Fach-Pathologe wei , da eine solche Forderung ebenso unerf?llbar ist, wie wenn man von jedem Arzt verlangte, er m?sse im Stande sein, jederzeit einen Magen zu resezieren: der Arzt wird in beiden F?llen gut daran tun, sich an den Fachmann zu wenden. Die Forderung der Pr?fungsordnung kann also kaum darauf abzielen, vom Studierenden ein Wissen und eine Fertigkeit zu verlangen, die sich nur in jahrelanger ?bung, nicht aber in einem zweist?ndigen Semestralkolleg erwerben l? t- reicht doch dieses gerade aus, um ihm die einfachsten Handlungen bei der Leichen- ?ffnung vorzuf?hren. Der Sinn der Pr?fungsanforderung mu meines Erachtens in etwas anderem liegen: Nirgends lernt der Studierende den die ganze naturwissenschaftlich orientierte Medizin durchziehenden Unterschied zwischen der objektiven Feststellung eines gegebenen Sachverhaltes und seiner subjektiven Ausdeutung, den Unterschied zwischen Befund und Diagnose so klar zu erkennen, wie bei der Leichen?ffnung, der Erfassung des Organbefundes und der sich darauf aufbauenden pathologisch- anatomischen Diagnose. In diese neue Welt wird der Studierende im pathologisch-anatomischen Sektions- und Demonstrationskurs eingef?hrt, und er hat bei der Pr?fung zu beweisen, da er sich in ihr bewegen kann.
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