Mikropolitik - Verstehen oder Erklären? Der Erkenntnisgewinn der Strategischen Organisationsanalyse nach Crozier und Friedberg [German]

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Methoden, Forschung, Note: 1,0, Veranstaltung: Mikropolitik - Machtprozesse in Organisationen, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Organisationen sind heute ein zentrales, wenn nicht sogar das konstituierende Element moderner Gesellschaften. Charles Perrow ging bereits 1991 soweit zu behaupten, dass gro e Organisationen die Gesellschaft absorbiert h?tten und als ihr Surrogat fungierten. Obwohl diese weitreichende These, die auf Lohnabh?ngigkeit, der Externalit?tenlogik und auf hierarchischer B?rokratie basiert, kaum noch zeitgem? und daher diskussionsw?rdig ist, kann doch jeder Einzelne leicht die herausragende gesellschaftliche Stellung von Organisationen nachvollziehen. Indem man sich ?berlegt, welchen und vor allem wie vielen Organisationen man selbst angeh?rt oder verbunden ist, wird deutlich, wie weitgehend der individuelle Alltag strukturiert bzw. "organisiert" ist. Zu denken sei zum Beispiel an den jeweiligen Arbeitgeber oder die Gemeinde, an das Land und den Staat, in dem man lebt. In Betracht zu ziehen sind auch Parteien, Verb?nde oder Sport- und sonstige Vereine. Zu betonen ist weiterhin, dass man sich einer solchen "Organisiertheit" kaum entziehen kann, da h?ufig Zwangs- oder zumindest wenig selbst bestimmte Mitgliedschaften bestehen. Ein Beispiel daf?r ist u.a. die Krankenversicherungspflicht. Alle beispielhaft aufgef?hrten Systeme - die Liste lie e sich beliebig erweitern - zeichnen sich durch spezifische Ziele, eine geregelte Arbeits- bzw. Beitragsteilung und mehr oder weniger feste Grenzen aus. Ohne theoriegeleitenden Definitionen vorweggreifen zu wollen, lassen sie sich somit im allgemeinen Sinne als Organisationen begreifen (vgl. Schrey?gg 1996: 9-11). [...]