Moralische Schwäche. Psychische Unfähigkeit, Unwissenheit oder unbeabsichtigter Aspekt?: Richard M. Hares Erklärung moralischer Schwäche und absichtli [German]

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, sthetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 2,0, Humboldt-Universit t zu Berlin, Veranstaltung: Analytische Ethik, Sprache: Deutsch, Abstract: Richard M. Hare folgt in seinem Buch Freiheit und Vernunft - wenn auch als Anti-Naturalist - der Tradition, Willensschw che als eine moralische Schw che zu behandeln. 3] F r ihn bedeutet moralische Schw che 4], dass "jemand nicht tun kann, wovon er glaubt, da er es tun sollte." 5] Diese Definition weicht jedoch schon davon ab, was wir landl ufig unter Willens- oder moralischer Schw che verstehen, n mlich, dass jemand etwas tut, obwohl er meint, dass es besser w re, etwas anderes zu tun. Es soll in dieser Arbeit weniger um Willensschw che im allgemeinen gehen, sondern um die Auffassung von moralischer Schw che, mit der sich Hare in seinen B chern Freiheit und Vernunft sowie Moralisches Denken auseinandersetzt. Mit seinen Argumenten schadet Hare seiner eigenen Theorie, ohne dass dies unbedingt n tig w re. M glicherweise kann man den universellen Pr skriptivismus moralischer Urteile verteidigen, ohne dem Menschen Irrationalit t oder eine "Zwangsneurose" 6] zu unterstellen, bzw. ein Denken auf einer kritischen Ebene vorauszusetzen, welche von einem Menschen de facto nicht erreicht werden kann - er ist nun einmal kein allwissender Erzengel. Ziel dieser Hausarbeit ist, Hares Auffassungen zu kritisieren und moralische Schw che nicht als eine gescheiterte Handlung, sondern als unbeabsichtigten Aspekt einer absichtlichen Handlung darzustellen. Searle schreibt: "Eine unabsichtliche Handlung ist eine absichtliche Handlung (ob nun eine erfolgreiche oder nicht), die nicht mit ihr beabsichtigte Aspekte hat" 7]. bertr gt man dies auf moralisches Handeln, ist es also durchaus denkbar, dass moralische Schw che sozusagen eine unbeabsichtigte Begleiterscheinung eines absichtlichen Handelns ist. Man wird ja, so Searle, auch keinem Zahnarzt unterstellen wol