Musik und Religion in Künstlererzählungen. Wackenroders "Das merkwürdige musikalische Leben des Tonkünstlers Joseph Berglinger" und Kleists "Die heili [German]

Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 17,0, Universit? du Luxembourg, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand dieser Arbeit sind die fr?hromantische K?nstlererz?hlung "Das merkw?rdige musikalische Leben des Tonk?nstlers Joseph Berglinger" des romantischen Schriftstellers Wilhelm Heinrich Wackenroder und die Kleistsche Erz?hlung "Die heilige C?cilie oder die Gewalt der Musik". Beide Erz?hlungen wurden Anfang des neunzehnten beziehungsweise Ende des achtzehnten Jahrhunderts ver?ffentlicht und stellen die Kunst in das Zentrum des Geschehens. Auff?llig bereits in den Titeln beider Erz?hlungen ist der direkte Bezug zur Tonkunst, der Musik. Dar?ber hinaus wird neben der Musik auch der Religion eine wichtige Rolle in beiden Werken zugeordnet. Dementsprechend entsteht aus der allgegenw?rtigen Darstellung beider Bereiche eine Beziehung zwischen dem sakralen Musiker beziehungsweise K?nstler und der Religion selbst, welche wiederum unterschiedliche Auswirkungen auf die Erz?hlungen hat. Die Geburtsstunde der K?nstlererz?hlung in Deutschland wird im 18. Jahrhundert angesetzt und hat bedingt mit der Ver?nderung der Wahrnehmung von Kunst zu tun. Allerdings war die K?nstlererz?hlung auch bereits in der italienischen Renaissance des 15. Jahrhundert ein g?ngiges Genre. Die deutschen Autoren besch?ftigten sich haupts?chlich in ihren K?nstlererz?hlungen mit der Kunstautonomie, denn durch die formale Unabh?ngigkeit der Kunst behauptet diese eine maximale Freiheit. Dar?ber hinaus sollte eine K?nstlerfigur gezeigt werden, welche ?ber ihr eigenes Gebiet selbst herrscht und ?ber ihr Werk bestimmt. Ihre Programmatik und Autoreflexion erh?lt die K?nstlererz?hlung durch ihre Erz?hlung vom Schaffen der Kunst selbst, was wiederum den theoretischen Ansatz dieser Gattung unterstreicht.