Das Ende der Welt, Weite, Wind, riesenhafte Dimensionen und kuriose Gestalten - dies sind verbreitete Topoi hinsichtlich der s dlichsten Region des amerikanischen Kontinents. Gleichzeitig haben Patagonien und Feuerland Reisende wie Schriftsteller seit der europ ischen 'Entdeckung' durch Ferdinand Magellan fasziniert. Die Region ist Projektionsfl che f r vielf ltige individuelle wie kollektive W nsche, Fantasien und Utopien.
Auf der Basis postkolonialer Literatur- und Kulturtheorien analysiert die Autorin zeitgen ssische Erz hltexte aus Lateinamerika, Europa und den USA in Hinblick auf wiederkehrende Motive und Stereotype. Die Studie untersucht zudem zahlreiche intertextuelle Verflechtungen sowie die kontinuierlichen Verschiebungen zwischen 'Zentrum' und 'Peripherie'. Sichtbar wird, dass der patagonische Raum grundlegend durch die wechselseitigen, transkontinentalen Bewegungsformen zwischen Patagonien und den metropolitanen Zentren gekennzeichnet ist - Kolonisierung, Migration, Flucht, Reisen und Tourismus sind konstitutive Elemente im untersuchten Textkorpus. Den wildromantischen Imaginationen der Abenteurer steht dabei die Erinnerung an die gewaltvolle Siedlungsgeschichte gegen ber.
Das Buch wurde 2009 vom Deutschen Romanistenverband mit dem Elise-Richter-Preis ausgezeichnet.