Personifikationen sind in der mittelhochdeutschen Literatur ein beraus beliebtes und divers eingesetztes Stilmittel. Diese Beliebtheit gr ndet sich in einer Darstellungsvielfalt, die, so die These, vornehmlich durch ihr Handeln begr ndet ist. Dieses wird als Scharnierstelle verstanden, ber das die Darstellung von Personifikationen reflektiert, variiert und unterschiedlich komplex inszeniert wird.
Personifikationen sind in der N he von Allegorie und Metapher zu verorten. Sie beruhen auf metaphorischen Basisprozessen und k nnen im Einzelfall zu einer Allegorie ausgeformt werden. Dadurch ist das Stilmittel als uneigentliches Sprechen zu verstehen, das es zum Ziel hat, Sachverhalte evident zu machen und implizit ein Verst ndnis vom Stilmittel selbst zu verhandeln: Mittels Personifikationen kann nicht nur erz hlt werden, in ihrer Verwendung wird von einem Verst ndnis des Stilmittels selbst erz hlt.
Diese berlegungen lassen sich besonders an pragmatisch orientierten Gattungen aufzeigen, die einen lebensweltlichen Bezug haben. Aus diesem Grund bieten sich Sangspruch und Totenklage als abgeschlossene Kleinformen an, da sie einen besonders variablen Umgang mit der Personifikation pflegen und so erlauben, sthetische Reflexionen zu erfassen.