Was Frau Kowal will: "Sie wurde im Januar eingestellt. Irrte auf Bleistiftbeinen durch das Werktor, als suche sie ein weggelaufenes Haustier... - Schloddarik hat sich eingerichtet: Er arbeitet allein, schreibt Mails, statt zu telefonieren. Seine Jalousien bleiben geschlossen, die Pausen vergisst er. Was soll er mit Frau Kowal, der Neuen, anfangen? Gemeinsam stehen sie auf dem Flur wie ?berz?hlige Kleiderst?nder." Das Fr?hjahr bringt den Duft von frischem Kaffee und ihrer Haut. Der Sommer eine nie f?r m?glich gehaltene Chance ...Eine Gruppe Russen: "Zu arbeiten verlernt man schnell. Ebenso das Unter-die-Menschen-Gehen, das Hallo-was-macht-Ihr-heute-Abend oder das Kommt-r?ber-auf-ein-Glas-Wein. Ich zog meine Jalousien zu, sah fern, bis mir Kabel Deutschland den Anschluss kappte und schaute von da an dem Hamster beim Fressen zu." Die Gruppe Russen vor unserem heruntergekommenen Geb?udekomplex ver?nderte das alles.B. schweigt: B. betritt jetzt Flur zw?lf. Es ist jener Bereich der JVA, in dem sie vor f?nfzehn Jahren ihre private W?sche abgegeben hat. Jetzt nimmt sie einen transparenten Beutel in Empfang und sch?ttelt den Kopf beim Anblick der Schlabberjeans aus einem anderen Leben."Chraim: Ihr Rad streifte meinen Arm, ich wollte aufbegehren, doch dann sah ich ihre Silhouette und hielt meine Klappe. Ihr schlanker K?rper steckte in einem enganliegenden Dress. Ihre Beine bewegten sich wie in keramischen, perfekt geschliffenen Lagern, den Teilen einer komplexen, hochmodernen Maschine." - Er ist kein attraktiver Mensch, mit seiner in die Jahre gekommener Frisur und einem Bauchansatz unter dem immer gleichen Heavy Metal T-Shirt. Keiner, den eine sch?ne Frau ansprechen w?rde - aber dann tut sie es doch ...Janice: Sie rutscht von seinem Scho? herunter. Dann rennt sie los, ihre Beine fliegen durch die Luft wie die Keulen eines Artisten. Einmal die zwanzig Meter Flur entlang bis zu seinem Ende. Sie schl?gt mit der flachen Hand gegen ein Dienstzimmer und st??t sich kr?ftig ab f?r den R?ckweg." Janice ist nicht zu b?ndigen, hat strahlende, neugierige Augen und freut sich auf die Welt. Warum eigentlich?Adolf findet was: Der F?hrer ist zw?lf Jahre alt. Noch ist er kein wahnsinniger M?rder, sondern ein blasser kleiner Junge - mit tief in ihren H?hlen liegenden Augen, kurzen Hosen und blauen Flecken. Sein Fund, das vergessene Utensil eines Reisenden, w?rde die Welt ver?ndern ...George: Was f?r ein h?ssliches M?dchen, denkt Priebe. Schorfig helle Haut, die garantiert keiner anfasst. Beine wie Spargel, H?fte und Becken wie die Teile einer falsch zusammengesetzten Maschine gegeneinander verdreht." - Rausholen wird er George, bevor der seinen hundertsten Geburtstag mit all den Greisen feiern muss. Schimmi wird es gut haben: Jeden Sonntag wird's echten Kaffee geben und sie werden sich die alten Fotoalben ansehen. Priebe tastet nach der Spritze in seiner Tasche und macht sich bereit ...Acht Kurzgeschichten des Limbacher Autors Thomas M?ller, geschrieben zwischen 2011 und 2013.
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