Gleichwohl der Werkbegriff in der literaturwissenschaftlichen Praxis bis heute ein routiniert verwendeter Grundbegriff ist, geh rt er zu den umstrittensten Konzepten in Literaturtheorie und sthetik. Um seine widerspr chliche Rolle zu erkl ren, rekonstruiert und systematisiert diese Studie zentrale Werkbegriffe und ihre Funktionen im jeweiligen Theoriekontext. Dar ber hinaus konturiert sie einen sozialontologisch fundierten pragmatischen Werkbegriff, anhand dessen 'Werk' als Status von Texten bestimmt wird und mit dessen Hilfe am Beispiel des OEuvres von Max Frisch sthetische, epistemische, moralische, rechtliche, politische und konomische Funktionen des Werkstatus differenziert und beschrieben werden.
Auf diese Weise r ckt die Studie die Privilegierung von Texten durch die Zuschreibung von Werkstatus in den Blick und arbeitet die Folgen dieser Privilegierung f r den Umgang mit Literatur heraus. Sie stellt ein Instrumentarium zur Beschreibung und Analyse der Werkpraxis bereit und zeigt, dass und wie sich bereits die Konstitution und Funktionalisierung von Werkstatus als Teil der literarischen Praxis begreifen lassen.