Von Natur aus ist der Mensch so frei wie w lfisch. Um sich selbst zu b ndigen, mu er folglich einen k nstlichen Riesen schaffen, den Staat, der als bergeordnete Instanz den permanenten B rgerkrieg zu unterdr cken und Frieden zu schaffen vermag. Diese Essenz von Thomas Hobbes'"Leviathan" ist bis heute ebenso vehement verworfen wie bekr ftigt worden. In den letzten Jahrzehnten wurden vor allem die historischen Bedingungen erschlossen, unter denen Hobbes sein epochales Werk verfa te; aber seine best rzende Grundthese, da es des Schreckens bedarf, um inneren Frieden zu erzeugen, ist eine Herausforderung f r jedwede Staats- und Gesellschaftstheorie geblieben. Zu den Mitteln, mit denen der Leviathan die Menschen vom Unfrieden abh lt, geh ren Bilder, und aus diesem Grund steht dem Leviathan ein Frontispiz voran. Obwohl seit Jahrhunderten selbst entfernteste Aspekte von Hobbes' Werk ausgeleuchtet wurden, ist dieses grundlegende Element seiner Lehre bislang nicht er rtert worden. Eine systematische Untersuchung seiner Wertsch tzung des Augensinnes fehlt ebenso wie eine umfassende Analyse seiner Bildmittel. Horst Bredekamp erschlie t mit Abraham Bosse den K nstler des Frontispizes, stellt s mtliche Varianten dieses Urbildes des modernen Staates zusammen und versucht, die Vorgeschichte seiner politischen Ikonographie zu kl ren. Im Zentrum stehen die k niglichen Kunstleiber von Westminster Abbey sowie optische Ger te, mit deren Hilfe Hobbes neben dem K rper und dem Raum auch eine k nstliche Zeit als Wirkmittel des Leviathan zu etablieren suchte. Gegen Ende seiner pr gnanten Analyse er rtert der Autor die Wiederkehr der Hobbesschen Staatsikone im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert sowie die Zukunft des Staates als Bild.
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