Warum ist der Protagonist in "Open City" von Teju Cole ein "unreliable narrator"? (German Edition)

Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Anglistik - Komparatistik, Note: 2,7, Universit t Augsburg, Veranstaltung: Proseminar englische Literaturwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit besch ftigt sich mit dem Protagonisten des Romans "Open City" von Teju Cole. Im Laufe des Werks "Open City" von Teju Cole zeichnet der Protagonist Julius verschiedene Bilder von sich selbst. Vorwiegend sind die Attribute, die er sich dabei selbst zuweist positiv und lassen ihn in einem guten Licht dastehen. Dabei f llt jedoch auf, dass dies einzig und allein durch seine Selbstreflexion und nicht durch Fremdkommentare geschieht. Er nimmt dabei die Gestalt eines auktorialen Erz hlers an. Erst am Ende des Werkes offenbart er sich eindeutig als unreliable narrator nach Ansgar N nning. Dies verschlechtert die Glaubw rdigkeit der Attribute, die Julius sich selbst zugewiesen hat. Obwohl er sich selbst positiv darstellt, offenbart seine Unzuverl ssigkeit und seine falsche auktoriale Sichtweise. Schlussendlich zeigt sich, dass Julius nie die gute Person war, die er zeigen will, sondern aus einer objektiven Sichtweise in vielerlei Hinsicht als Antiheld dasteht. Die Arbeit nimmt den Protagonisten Julius im Hinblick auf seine Erz hlweise, seine Metareflektionen, seine Selbstdarstellung in den Blick um herauszustellen, wie sich Julius mit Moji als Antiheld charakterisiert. Ansgar N nning beschreibt den unreliable narrator als eine Erz hlinstanz, deren Perspektive im Widerspruch zum Werte- und Normensystem des Gesamttextes steht. Dabei entsteht aus dem Unterschied zwischen den Wertevorstellungen dieses unreliable narrators und dem Wissensstand des Lesers eine dramatische Ironie. Das bedeutet auch, dass als Bezugsgr e f r das Erkennen eines solchen Erz hlertyp der Gesamttext hinzugezogen werden muss.