Es gibt unglaublich viele und unglaublich schwerwiegende Ungerechtigkeiten. Acht Millionen Menschen verhungern jedes Jahr. Milliarden Menschen k nnen ihre M glichkeiten und F higkeiten nicht ausleben. Gleichzeitig werden Einzelne mit zum Teil unsozialem Verhalten m rchenhaft reich. Viele Menschen sp ren, dass etwas in der globalen Wirtschaft und ihren Gesellschaften schief l uft, aber es f llt ihnen schwer, ihr Unbehagen zu artikulieren. Kann man berhaupt sagen und entscheiden, was "gerecht" ist?
In diesem Buch geht Christian Thielscher dieser Frage nach und entwickelt ein Verst ndnis von "Gerechtigkeit", das mehr ist als eine blo e Annahme, sondern das sich auf neue naturwissenschaftliche Erkenntnisse st tzt. Dadurch gelingt der Nachweis, dass "Gerechtigkeit" nicht nur evolutionsbiologisch sehr alt ist und in unserem Gehirn "fest verdrahtet" ist, sondern, dass man auch inhaltliche Kategorien bestimmen kann, die bei der Beurteilung dar ber helfen, was "gerecht"ist.Zun chst wird der Frage nachgegangen, was unter "Wirtschaft" zu verstehen ist, welche Rolle Wirtschaftswissenschaften dabei spielen und welchen Einfluss dies auf das Gerechtigkeitsverst ndnis hat. Dabei wird sich zeigen, dass Teile der herrschenden Wirtschaftstheorie unvollst ndig sind, und dass sie m glicherweise dazu beitragen, ungerechte Verteilungen zuzulassen. Schlie lich wird untersucht, was was unter "Gerechtigkeit" zu verstehen ist. Der Autor entwirft ein Modell, das die Kernelemente der Gerechtigkeit pr zise beschreibt und zeigt, dass es in fr heren Theorien bereits angelegt war und dass es sich auch mit naturwissenschaftlichen Befunden untermauern l sst. Abschlie end werden mithilfe des vorgestellten Gerechtigkeitsmodells typische (und bisher ungel ste) Gerechtigkeitsfragen exemplarisch analysiert und erkl rt. Auf Fragen zur politischen Umsetzung von Gerechtigkeit und zur Effizienz von Umsetzungsprozessen wird punktuell eingegangen.