Richard Wagners Reform des Musiktheaters beruht auf der neuen Auffassung von menschlicher Subjektivit t, die in der Anthropologie, Philosophie und Literatur der deutschen Romantik entwickelt wird - so die These dieser interdisziplin r angelegten Studie, die nicht nur die Libretti Wagners in den Blick nimmt, sondern auch seine sthetischen Schriften und Partituren. Sie zeigt, wie Wagner die in der Romantik entwickelte Dichotomie von Unbewusstem und Bewusstsein verarbeitete und zu einem neuen Musiktheater gelangte, das auf folgende Generationen gro en Einfluss aus bte.
Der Studie l sst Wagners Mythos-Begriff ebenso in einem neuen Licht erscheinen wie das intermediale Wechselspiel von Blick und Erz hlung in den Musikdramen. Erstmals wird Wagners Konzeption zentraler anthropologischer Begriffe wie Identit t, Erinnerung und Ged chtnis eingehend analysiert. Da die Untersuchung die romantischen Quellen auf breiter Basis einbezieht, kann sie bisher unbekannte Verbindungen zwischen der romantischen Literatur (Hoffmann, Kleist), Philosophie (Schelling) und Anthropologie (Schubert) und dem Werk Richard Wagners sichtbar machen.
Related Subjects
Arts, Music & Photography Literary Criticism Literary Criticism & Collections Music