Wort und Schrift in Goethes Wahlverwandschaften [German]

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2, Ludwig-Maximilians-Universit t M nchen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Sprache der Wahlverwandtschaften ist aus mehreren Gr nden einer genaueren Betrachtung w rdig. Zum einen nutzt Goethe bzw. der Erz hler eine Mischung aus verschiedenen Stilen; er mischt n chtern-rationale Beschreibungen des Geschehens mit m rchenhaften oder romantischverkl renden, anteilnehmenden Passagen. Als Beispiele daf r sei folgendes angef hrt: "Ottiliens Gegenwart verschlingt ihm alles: er ist ganz in ihr versunken; keine andre Betrachtung steigt vor ihm auf, kein Gewissen spricht zu ihm; alles, was in seiner Natur geb ndigt war, bricht los, sein ganzes Wesen str mt gegen Ottilien." Dem gegen ber stehen vergleichsweise trockene Schilderungen wie diese: "Besonders zeichnete zu den F en der schauenden Freunde sich eine Masse Pappeln und Platanen zun chst an dem Rande des mittleren Teiches vorteilhaft aus. Sie stand in ihrem besten Wachstum, frisch, gesund, empor und in die Breite strebend." Da sich auch die Figuren seines Romans in ihrem Charakter auf ganz hnliche Weise zu unterscheiden scheinen, m chte ich in dieser Arbeit untersuchen, ob sich auch in der Sprache der Figuren eine vergleichbare Differenz in der Art zu sprechen finden l sst. Dabei werde ich mich auf die vier Hauptpersonen Eduard, Charlotte, Ottilie und den Hauptmann beschr nken. Ausgehend von einer kurzen, einf hrenden Charakterisierung dieser Personen werde ich anhand von einigen Textbereichen die sprachlichen F higkeiten, Mittel und Besonderheiten untersuchen. Durch die Anlage des Romans bietet es sich an, daf r jeweils Passagen zu Beginn und zum Ende der zwei Romanteile zu untersuchen. Das Ziel dieser Arbeit ist, Unterschiede zwischen den vier Personen herauszuarbeiten sowie unerwartete Formulierungen, Verhaltensweisen und hnliches zu beurteilen.